Werkzeugnutzung kann Sprachverständnis verbessern

In Frankreich wurde in einer kürzlich veröffentlichten wissenschaftlichen Studie bestätigt, dass Werkzeuggebrauch und Sprache neurologisch in engem Zusammenhang stehen. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass sich Ergotherapie auch positiv bei Sprachstörungen auswirken könnte.

 

In der Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson und Multipler Sklerose sind ergotherapeutische Übungen auch am Klinikum Bad Hall ein wesentlicher Bestandteil des Therapieplans. Ziel der Therapie ist, motorisch-funktionelle Abläufe wieder zu erlernen, um den Alltag möglichst selbstständig bewältigen zu können.

 

In der Geschichte der Menschheit gehen die Entwicklung der Sprache und der Einsatz von Werkzeug miteinander einher. Bereits 2019 ergab ein Experiment, dass Personen, die im Umgang mit Werkzeugen geschickt sind, auch ein besseres Sprachverständnis haben als weniger gewandte Probanden. Ein französisches Forschungsteam ließen in seiner Studie Testpersonen sowohl Grammatik- als auch manuelle Aufgaben lösen und beobachtete dabei mittels Magnetresonanztomografie (MRT) deren Hirnaktivität. Das Ergebnis zeigte auf, dass bei beiden Vorgängen bestimmte Aktivitätsmuster im Gehirn übereinstimmen.

Das Resultat lässt darauf schließen, dass die Ausübung beider Aktivitäten diese wechselseitig positiv beeinflusst. „Dieser Effekt könnte in der Rehabilitation besonders für Menschen, die aufgrund ihrer neurologischen Erkrankung an Sprachstörungen leiden, hilfreich sein“, sieht Primar Dr. Robert Hatschenberger, Ärztlicher Leiter des Klinikums Bad Hall + Bad Schallerbach, in den Studienergebnissen auch eine wichtige Erkenntnis für die neurologische Rehabilitation.

 

Quelle:

https://www.science.org/doi/10.1126/science.abe0874


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)