Was tun, wenn ältere Menschen zu wenig trinken

Der erwachsene menschliche Körper besteht zu 50 bis 65 Prozent aus Wasser. Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann der Körper nicht funktionieren, langfristig drohen sogar irreparable Schäden. Im Alter ist das besonders wichtig, denn die Niere benötigt in höheren Lebensjahren mehr Wasser, um das Blut zu reinigen. Doch gerade Ältere neigen oft dazu, nicht genügend zu trinken.

 

Bei älteren Menschen lässt das Durstgefühl nach. Sie spüren nicht mehr, dass längst eine Flüssigkeitszufuhr benötigt wird. Die Gründe dafür können unter anderem eine Nierenfunktionsstörung, Demenz oder bei Männern eine Prostataerkrankung sein. Aber selbst wenn Seniorinnen und Senioren Durst verspüren, wollen sie oft wegen mangelnder Mobilität oder aus Angst vor einem Inkontinenzproblem nichts trinken. „Bekommt das Gehirn jedoch zu wenig Flüssigkeit, können Desorientiertheit und Verwirrung die Folge sein. Außerdem wird das Blut dickflüssiger, was bei Herz-, Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen besonders gefährlich ist“, informiert DGKP Ulrike Oberndorfer, Pflegedirektorin am Klinikum Bad Hall + Bad Schallerbach. Angehörige oder Pflegekräfte müssen besonders darauf achten, dass ältere Menschen genügend trinken. „1,5 Liter zimmerwarmes Wasser oder ungesüßter Tee sollten es täglich mindestens sein, der Rest kann über die Nahrung – etwa Suppen oder aufgeschnittenes, wasserreiches Obst – zugeführt werden“, so die Pflegeexpertin.

 

Hilfreiche Tipps:

- Morgens eine Karaffe füllen, so kann die Flüssigkeitszufuhr im Auge behalten werden.
- Mittels Wecker oder einer Handy-App eine Erinnerung ans Trinken einstellen.
- Auch ein Trinktagebuch kann dabei helfen, die Menge zu überwachen.
- Zu oder nach jeder Mahlzeit ein Glas Wasser trinken. Das unterstützt auch die Verdauung.
- Auch nachts sollte immer ein gefülltes Glas in Reichweite stehen.
- Ein Glas mit Griff kann besser gehalten werden. Es gibt auch spezielle Trinkbecher mit zwei Griffen (im Sanitätshaus erhältlich).
- Eine Schnabeltasse kann bei Schluckbeschwerden helfen.
- Immer das Gleiche trinken wird langweilig. Einfach mit der Zugabe von Kräutern (Minze, Melisse, Basilikum ...), Zitronen- oder Gurkenscheiben oder etwas Saft Abwechslung schaffen.
- Demenzkranke Menschen brauchen besondere Anreize fürs Trinken. Schöne Gefäße und bunte Farben können förderlich sein.

 

 

 


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)