Polyneuropathie: Leben mit einer komplexen Nervenerkrankung

Ein ständiges Gefühl von Ameisen, die über Füße und Hände krabbeln. Schmerzen, bei jedem Griff in den Kühlschrank oder beim Berühren von kalten Gegenständen. Die eigenen Schuhe zu binden, ist nur schwer möglich und beim Spazierengehen gerät man oft ins Wanken. Mit diesen und noch vielen weiteren Herausforderungen sind Menschen mit Polyneuropathie täglich konfrontiert. In diesem Blog-Artikel geben wir Einblicke in die Symptome und Therapiemöglichkeiten dieser neurologischen Erkrankung.

 

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung, die das periphere Nervensystem betrifft und zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann. Diese Nerven sind für die Übermittlung von Signalen zwischen dem Gehirn, dem Rückenmark und dem Rest des Körpers verantwortlich. Die Polyneuropathie zeigt sich in vielen unterschiedlichen Symptomen:

Sensible Symptome

  • Kribbeln, Unruhe- und Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
  • Berührungs- und Druckempfindlichkeit
  • Temperaturempfindlichkeit
  • Schmerzempfindlichkeit vor allem in Armen und Beinen
  • Verändertes Empfinden in Armen und Beinen: Gangunsicherheit, Stürze, Ungeschicklichkeit und Fallenlassen von Gegenständen

Motorische Symptome

  • Muskelkrämpfe
  • Muskelschwächen
  • Muskellähmungen

Die genannten Symptome der Polyneuropathie können je nach Art und Schweregrad der Erkrankung variieren. Die häufigsten Anzeichen sind Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen, Schmerzen, Schwäche, Muskelkrämpfe und Koordinationsprobleme. Diese Symptome können allmählich auftreten und sich im Laufe der Zeit verschlimmern.

Ursachen einer Polyneuropathie

Die Polyneuropathie gehört zu den häufigsten neurologischen Krankheiten, mit mehr als 600 möglichen Ursachen. Am häufigsten tritt sie als Spätfolge von Diabetes mellitus oder eines langjährigen Alkoholmissbrauchs auf. Aber auch Medikamente, Infektionen, Vitaminmangel, Autoimmunkrankheiten und genetische Faktoren können die Hüllen oder das Innere der Nerven so beschädigen, dass eine Polyneuropathie ausgelöst werden kann.  Trotz aller Bemühungen bleiben die Ursachen in etwa jedem fünften Fall unklar, das nennt man eine idiopathische Neuropathie. Hierbei können nur die Symptome behandeln werden. Generell gilt, unabhängig von der Ursache: Je früher eine Polyneuropathie erkannt und behandelt wird, umso besser.

Behandlung

Die Behandlung der Polyneuropathie zielt darauf ab, die zugrunde liegende Ursache zu behandeln und die Symptome zu lindern. Oftmals ist die Behandlung eine Kombination aus Medikamenten, Physiotherapie und lebensstilbezogenen Maßnahmen. Medikamente dienen der Schmerzlinderung, Physio- und Ergotherapie können dabei helfen, die Muskelkraft und das Gleichgewicht zu verbessern sowie die Mobilität zu erhalten und lebensstilbezogene Maßnahmen, wie regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und die Vermeidung von Alkohol und Rauchgenussmitteln können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen.

Eine genaue Diagnose ist essentiell, daher sollte unbedingt ein Facharzt für Neurologie in die Behandlung miteibezogen werden, um gemeinsam die besten Behandlungsmethoden zu definieren. Die Behandlung der Polyneuropathie kann komplex sein und erfordert meistens eine multidisziplinäre Herangehensweise, wie sie bei einem Reha-Aufenthalt bei uns im Klinikum am Standort Bad Hall angeboten wird.

Noch weitere Fragen zu einem Reha-Aufenthalt aufgrund einer Polyneuropathie?

Nicht zögern und direkt Kontakt mit unserem Team aufnehmen.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)