Multiple Sklerose: Eine Krankheit mit 1.000 Gesichtern
Multiple Sklerose, kurz auch MS genannt, wird auch als Krankheit der 1.000 Gesichter oder Krankheit der 1.000 Symptomen bezeichnet. Wieso das so ist und welche Unterschiede es gibt, erklären wir im Artikel.
Multiple Sklerose ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Entzündungen im Gehirn und Rückenmark sind dafür verantwortlich, dass Sinnesreize nicht mehr korrekt weitergeleitet und verarbeitet werden. Das löst zahlreiche Beschwerden bei erkrankten Personen aus. Der Grund dahinter ist eine Fehlfunktion des Immunsystems.
MS ist eine chronisch-entzündliche Krankheit. Durch diese Entzündungen werden Nervenfasern zerstört und langfristig führt das zu Verhärtungen und Vernarbungen. Da MS eine Autoimmunerkrankung ist, gibt es keine Gefahr sich bei anderen anzustecken. Es ist kein Krankheitserreger verantwortlich für den Ausbruch, sondern das Immunsystem wendet sich vereinfacht ausgedrückt gegen sich selbst. Anstatt zu schützen, greift es gesundes Gewebe des eigenen Körpers an. Bei MS sind das die Myelinscheiden. Die Myelinscheiden sind quasi Isolierschichten der Nervenfortsätze und sorgen für eine reibungslose Weiterleitung.
1.000 Gesichter
Wieso man von 1.000 Gesichtern oder Symptomen spricht, ist ganz einfach: Das liegt daran, dass die Erkrankung immer sehr unterschiedlich verläuft – sowohl in Auftreten, Beschwerden und Symptomen. Die Folgen sind das Reize und Befehle von den Gehirnzellen an Muskeln und Organe verlangsamt oder gar nicht mehr weitergegeben werden können. Häufig auftretende Symptome sind dann Bewegungs- und Empfindungsstörungen.
Unterschiedliche Verlaufsformen
Die häufigste Verlaufsform ist die schubförmig und remittierende MS. Sie verläuft – wie der Name schon sagt – in Schüben. Die Symptome sind nicht dauerhaft vorhanden, sondern in Phasen. Neue Beschwerden können hinzukommen oder schon bestehende Symptome verstärken sich.
Bei der sekundär chronisch progredienten MS geht die schubförmig und remittierende MS in einen chronischen Verlauf über. Die Schübe reduzieren sich, aber es gibt zunehmende Symptome. Bei dieser Verlaufsform ist auch ein Stillstand möglich.
Die Verlaufsform der primär chronisch progredienten MS zeichnet sich dadurch aus, dass sich das Krankheitsbild von Beginn an verschlechtert. Diese Form läuft häufig ohne Schübe ab. Es ist auch ein Stillstand möglich oder die Verlaufsform geht in eine andere Verlaufsform über.
Stationäre Rehabilitation bei MS
Nach nach einer Aufnahmeuntersuchung und Beurteilung der Befundkonstellation werden im Klinikum Bad Hall individuelle Therapieziele mit den Patient:innen vereinbart, angepasst an die aktuellen Möglichkeiten und Bedürfnisse. In enger Zusammenarbeit werden die Therapiepläne durch die behandelnden Therapeuten bedarfsorientiert und individuell auf die Patientin bzw. den Patienten angepasst.
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