Gelähmte können dank Neuroimplantat wieder kurze Strecken gehen

Medienberichten zufolge gibt eine neue Technologie aus der Schweiz Anlass zur Hoffnung: Ein wissenschaftliches Team hat drei Gelähmten eine Elektrode auf das Rückenmark gepflanzt – nun können sie mit Hilfe eines Rollators wieder kurze Wege zu Fuß zurücklegen.

 

Mittels eines in den Bauchraum implantierten Computers, der über Elektroden die Nerven im Rückenmark stimuliert, konnte etwa ein nach einem Unfall gelähmter Patient nach vier Jahren wieder aufstehen und gehen. Für den Erfolg war langes Training nötig, wobei die Bewegungen noch nicht flüssig und mühelos sind. Das Resultat ist Basis für die Weiterentwicklung der Technik, auch wird laut dem Lausanner Forschungsteam nun in klinischen Studien untersucht, für welche Menschen mit Querschnittlähmung dieses System Vorteile bringt.

 

Übertragbarkeit auf neurologische Erkrankungen offen

„Ob diese Elektrostimulation künftig auch bei Menschen eingesetzt werden kann, die aufgrund einer neurologischen Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen sind, ist derzeit noch völlig offen. Die Studien stehen hier erst am Beginn – bis für den klinischen Alltag anwendbare Ergebnisse zu erwarten sind, braucht es noch umfassende Forschung“, betont Primar Dr. Robert Hatschenberger, Ärztlicher Direktor und Neurologe am Klinikum Bad Hall + Bad Schallerbach.

 


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)