Früherkennung von Parkinson durch Sprachanalyse?

In Österreich sind etwa 20.000 Menschen von Morbus Parkinson betroffen. Die derzeit noch unheilbare Erkrankung des Zentralnervensystems besteht bei der Diagnosestellung meist schon einige Jahre. Je früher die Diagnose bei Morbus Parkinson erfolgt, desto besser kann auch der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Aktuell beschäftigen sich verschiedene Forschungen mit Sprachanalyse, die künftig zur Früherkennung eingesetzt werden könnte.

 

Laut den Ergebnissen einer deutsch-tschechischen Forschungsgruppe könnte sich die computergestützte Analyse der Sprachfrequenzmodulation dafür eignen. Für die Studie wurden Hochrisikopatientinnen und -patienten untersucht, die REM-Schlafverhaltensstörung (RBD) aufwiesen. Schätzungen zufolge entwickeln 80 Prozent der Menschen mit dieser Störung, die sich durch lebhafte Träume und körperliche Aktivität im Traumschlaf auszeichnet, in den nächsten 15 Jahren eine neurodegenerative Erkrankung wie Morbus Parkinson.

 

Auch Riechstörungen zählen zu den häufigen Frühsymptomen von Parkinson. In der Studie wurde aufgezeigt, dass bei Menschen mit RBD und Riechstörungen Merkmale der Sprache wie Akzent, Intonation, Sprechgeschwindigkeit, Rhythmus und Sprechpausen im Vergleich zu Personen ohne Riechstörungen und zu einer Kontrollgruppe von Gesunden signifikant eingeschränkt war. Sprachanalysen lassen sich heutzutage per Computer schnell und unkompliziert durchführen. Wenn weiterführende Studien erfolgversprechend sind, könnte dies eine einfache Möglichkeit der Frühdiagnose von Morbus Parkinson darstellen.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2022)