Fazialisparese: Wie man das Lächeln wieder zurückgewinnt

Ein Lächeln, das die Augen erreicht, ist ein Spiegelbild der Seele. Aber was passiert, wenn dieses Lächeln plötzlich verschwindet? Periphere Fazialisparese, eine Erkrankung, die oft als Bell'sche Lähmung bezeichnet wird, kann dieses Lächeln vorübergehend stehlen. In unserem Blog-Beitrag befassen wir uns eingehend mit den Symptomen, der Diagnose und den Behandlungsmöglichkeiten.

Wie macht sich eine periphere Fazialisparese bemerkbar?
Fazialisparese tritt auf, wenn der Gesichtsnerv (Nervus facialis) beeinträchtigt wird, was zu einer Lähmung oder Schwächung der Gesichtsmuskulatur führt. Die Symptome können unterschiedlich ausfallen:

  • Asymmetrisches Lächeln: Das Lächeln funktioniert nur auf einer Gesichtshälfte.
  • Schwierigkeiten beim Schließen eines Auges: Betroffene haben Schwierigkeiten, das Auge vollständig zu schließen, was zu Trockenheit und Reizungen führen kann.
  • Hängendes Augenlid: Das obere Augenlid auf der jeweiligen Seite kann herabhängen.
  • Verlust des Stirnrunzelns: Die Stirn auf der betroffenen Seite zu runzeln, ist beeinträchtigt.
  • Geschmacksverlust: In einigen Fällen kann es zu einem vorübergehenden Verlust des Geschmackssinns kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose einer peripheren Fazialisparese erfordert eine gründliche klinische Untersuchung durch Ärzt:innen. Sie beurteilen Gesichtsmuskulatur, Ohren, Augen und Tränenproduktion, um den Schweregrad der Lähmung zu bestimmen. In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT-Scans eingesetzt werden, um andere mögliche Ursachen auszuschließen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei peripherer Fazialisparese?
Die gute Nachricht ist, dass die meisten Fälle von Fazialisparese sich im Laufe der Zeit von selbst verbessern. Dennoch gibt es Behandlungsoptionen, um die Genesung zu unterstützen:

  • Physiotherapie: Gezielte Gesichtsübungen können helfen, die Muskulatur zu stärken und die Wiederherstellung der normalen Funktion zu fördern.
  • Medikamente: In einigen Fällen können entzündungshemmende Medikamente verschrieben werden, um Schwellungen um den Nerv zu reduzieren.
  • Augenpflege: Augentropfen oder -salben können eingesetzt werden, um Trockenheit und Irritation des betroffenen Auges zu lindern.
  • Chirurgie: In schweren Fällen kann eine chirurgische Dekompression des Gesichtsnervs in Erwägung gezogen werden, um den Druck auf den Nerv zu verringern.

Bei einer peripheren Fazialisparese ist es auch wichtig die psychologische Komponente nicht außer Acht zu lassen. Denn der Verlust der Fähigkeit zu lächeln und die Veränderungen im Aussehen können zu emotionalen Herausforderungen führen. Aber keine Sorge, eine frühzeitige Diagnose und die Unterstützung qualifizierter Fachärzt:innen und eines multidisziplinären Teams, das aus Physiotherapeut:innen und anderen Expert:innen besteht, kann für den Heilungsprozess entscheidend sein und diesen positiv unterstützen.  Im Klinikum Bad Hall ist es unser Ziel, Patient:innen bei der Behandlung einer peripheren Fazialisparese dabei zu unterstützen, ihren früheren Gesichtsausdruck wiederherzustellen.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2024)