Das Restless Legs Syndrom: Ursachen, Symptome und Tipps für den Umgang

Das Restless Legs Syndrom ist eine neurologische Erkrankung, die sich durch unangenehme Empfindungen in den Beinen zeigt. Betroffene können kaum ruhig sitzen, geschweige denn ruhig schlafen. Wenn sie in Ruhe und Entspannung sind, wie zum Beispiel beim Lesen oder Fernsehen, im Kino oder im Theater oder eben nachts im Bett, treten die Beschwerden auf. Laut Schätzungen sind 3 bis 10 von 100 Menschen davon betroffen, Frauen häufiger als Männer. Das Syndrom kann auch schon im Kindesalter auftreten.  

 

5 Merkmale der Erkrankung

  • Ein unkontrollierbarer Bewegungsdrang der Beine. Dazu kommt meist ein unangenehmes Gefühl, etwa ein Stechen, bis hin zu Krämpfen oder Schmerzen. Der Bewegungsdrang kann aber auch ohne diese Empfindungen auftreten. Manchmal sind außer den Beinen auch die Arme oder noch seltener die Brustwand betroffen.
  • Der Bewegungsdrang und die unangenehmen Empfindungen beginnen oder verschlechtern sich, sobald man sich ausruht, besonders im Sitzen oder Liegen.
  • Der Bewegungsdrang und die unangenehmen Gefühle bessern sich, wenn man in Bewegung ist, zum Beispiel beim Laufen oder Dehnen.
  • Abends oder nachts sind die Beschwerden schlimmer als tagsüber. Nicht selten treten sie nur am Abend oder in der Nacht auf.
  • Die Beschwerden lassen sich nicht durch eine andere Erkrankung erklären.

 

Die genauen Ursachen des Restless Legs Syndrom sind noch nicht vollständig bekannt. Man konnte aber schon beobachten, dass Eisenmangel, fortgeschrittene Nierenschwäche, Diabetes, Schädigungen von Nerven oder Gelenken oder auch eine Schwangerschaft RLS auslösen oder verschlimmern können. Auch bestimmte Medikamente wie Antidepressiva oder Antipsychotika können RLS-Symptome verstärken.

Die Symptome können von Person zu Person variieren, aber typischerweise treten sie in beiden Beinen auf und verschlimmern sich in Ruhephasen oder nachts. Menschen mit RLS haben oft Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen, was zu Schlafstörungen und Müdigkeit während des Tages führen kann und so die Lebensqualität der Betroffenen beeinflusst.

 

5 Tipps und Strategien

Glücklicherweise gibt es verschiedene Tipps und Strategien, die dabei helfen können, mit dem RLS umzugehen und die Symptome zu lindern:

  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, die Symptome von RLS zu reduzieren. Versucht täglich moderate Übungen wie Spaziergänge oder Radfahren einzubauen.
  • Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Symptome zu lindern.
  • Vermeidet Auslöser: Bestimmte Substanzen wie Koffein, Alkohol und Nikotin können RLS-Symptome verschlimmern. Versucht den Konsum zu reduzieren oder zu vermeiden.
  • Warme Bäder: Ein warmes Bad vor dem Schlafengehen kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Symptome zu lindern.
  • Schlafplatz optimieren: Sorgt für eine angenehme Schlafumgebung, indem ihr eine bequeme Matratze und Kissen verwendet, das Zimmer abdunkelt und so eine angenehme Raumtemperatur schafft.

Das Restless Legs Syndrom kann zweifellos eine Herausforderung darstellen, aber mit einer angemessenen Behandlung und einer guten Selbstfürsorge können die Auswirkungen der Erkrankung minimiert werden. Sucht Unterstützung bei eurem Arzt bzw. eurer Ärztin und entwickelt eine individuelle Strategie, die dabei hilft, einen erholsamen Schlaf zu finden und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.


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Magazin rehaZEIT (Ausgabe 2024)